SCHULPROJEKT

DER GEMEINDESCHULE KELMIS

 

1)  AUSGANGSLAGE

 

 

Die Gemeindeschule Kelmis liegt im Zentrum des Städtchens Kelmis in unmittelbarer Nähe zum Kirchplatz. Am 01.09.1954 öffneten sich zum ersten Mal die Pforten der Schule für die SchülerInnen.

Im Laufe der Jahre expandierte die Schule: Sie bekam im Jahre 1995 einen ersten kleineren Anbau mit einem Esssaal für die Primarschule und zwei Klassenräumen. 2004 wurde der große Anbau mit weiteren Klassenräumen, einem Psychomotoriksaal und einer Musikklasse errichtet. In den letzten Jahren hat man sich darum bemüht, die Schulhöfe umzugestalten: Auf dem oberen Schulhof befindet sich ein Spielplatz für den Kindergarten, auf dem unteren Schulgelände ziert ein großer naturnaher Holunderschulhof den Schuleingang.

Die G.S. Kelmis ist eine Grundschule mit zwei Sprachabteilungen (deutsch und französisch) und zwei Stufen (Kindergarten und Primarschule), die zurzeit von ca. 450 Kindern besucht wird. Bedingt durch die Vielfalt der Kulturen, Sprachen und unterschiedlichen Lebensbedingungen eröffnen sich den SchülerInnen der G.S. Kelmis zahlreiche Möglichkeiten, grundlegende Erfahrungen mit anderen Lebenswirklichkeiten zu machen.
Für die LehrerInnen bedeutet dies, dass den Kindern ein differenziertes Lern- und Erziehungsangebot bereitgestellt werden muss.

DER KINDERGARTEN

 

Zum Kindergarten zugelassen werden die Kinder, die 3 Jahre alt sind oder dieses Alter bis zum 31. Dezember des laufenden Jahres erreichen. Obwohl keine Schulpflicht besteht, empfehlen wir einen regelmäßigen Kindergartenbesuch. Im Mittelpunkt der erzieherischen Arbeit im Kindergarten stehen die Sprachförderung, die Sozialisation und die Persönlichkeitsentfaltung. Eine ausgewogene geistige, körperliche und psychomotorische Entwicklung und die Kreativität der Kinder soll gefördert werden.

Inhaltlich richten sich die KindergärtnerInnen nach den Entwicklungszielen, die im Aktivitätenplan von der Regierung verbindlich vorgegeben worden sind.

Die Struktur des Kindergartens sieht jahrgangsübergreifende Gruppen für die 3- und 4-jährigen Kinder vor; die 5-Jährigen besuchen das 3. Kindergartenjahr und werden intensiv auf die Grundschule vorbereitet.

DIE PRIMARSCHULE

 

Die SchülerInnen, die am 31. Dezember des laufenden Jahres mindestens 6 Jahre alt sind, dürfen die Primarschule besuchen. Im Normalfall besuchen sie diese während sechs Jahren, im Bedarfsfall kann die Primarschule jedoch um zwei Jahre verlängert werden.

Die wesentlichen Ziele für die Primarschule wurden in Form von Kompetenzen und Kompetenzerwartungen in den durch das Parlament der DG verabschiedeten Rahmenplänen für die Primarschule und die erste Stufe der Sekundarschule festgehalten.

Die Struktur der Primarschule umfasst 6 Schuljahre, die in 3 Stufen (Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe) unterteilt sind. In der Unterstufe arbeiten LehrerInnen und SchülerInnen in Jahrgangsklassen, in der Mittel- und Oberstufe in altersgemischten Gruppen. Die altersgemischten Klassen ermöglichen ein jahrgangsübergreifendes (die sog. Stufenpädagogik), selbstständiges, verantwortungsvolles und vor allem soziales Lernen.

Neben der Vermittlung von Werten und der damit verbundenen Entwicklung der sozialen Kompetenzen, ist die Förderung der Zweisprachigkeit ein wesentlicher Schwerpunkt unserer schulischen Arbeit.

 

 

2) BERATENDE GREMIEN

 

DAS LEHRERTEAM

 

Lehrkräfte, KindergärtnerInnen und die Direktion unserer Schule treffen sich monatlich zu einer  pädagogischen Versammlung und besprechen Sachlagen, die den Unterricht betreffen.

Aufgaben, die sich auf die allgemeine Organisation der Schule beziehen, werden punktuell mit den betroffenen Lehrern besprochen. Außerdem treffen sich Lehrer regelmäßig zu Absprachen auf Klassen- oder Stufenebene.

Das Kindergartenteam berät sich wöchentlich zur Planung organisatorischer und pädagogischer Fragen.

 

DER KLASSENRAT

 

Der Klassenrat trifft sich einmal jährlich Ende Juni und entscheidet, ob ein Schüler in die nächsthöhere Klasse steigt oder nicht bzw. ob er das Grundschulabschlusszeugnis erhält oder nicht (Ende des 6. Schuljahrs). Als Versetzungskriterien werden die in den Rahmenplänen und Zeugnissen festgelegten Bezüge zu den Kompetenzen und Kompetenzerwartungen berücksichtigt.

 

DER PÄDAGOGISCHE RAT

 

Im Pädagogischen Rat unserer Schule wirken Lehrkräfte aus den Stufen beider Sprachabteilungen, der Schulleiter und ein Vertreter des Schulträgers mit.

Der Pädagogische Rat berät über Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule und macht Vorschläge zu folgenden Bereichen:

  • Anschaffung von didaktischem Material
  • Allgemeine pädagogische Organisation der Schule
  • Ausarbeitung und Anpassung des Schulprojekts
  • Ausarbeitung und Anpassung der Schulordnung
  • Festlegung der Schulstruktur
  • Festlegung der Unterrichtsmethoden
  • Maßnahmen zur Integration von Schülern mit erhöhtem Förderbedarf
  • Begleitmaßnahmen für Schüler mit Lernschwierigkeiten                                                                           
  • Organisation der Bewertung der Schülerleistungen
  • Planung und Gestaltung von Projektaktivitäten
  • Jahresplanung für die Weiterbildung des Lehrpersonals
  • Organisation der Arbeit der Klassenräte
  • Organisation der internen Evaluierung der Schule

 

DER ELTERNRAT

 

Der Elternrat unserer Schule setzt sich zusammen aus 11 Elternvertretern verschiedener Klassen. Dabei wird eine Ausgewogenheit zwischen Eltern der Kindergarten- und Primarklassen, sowie der beiden Sprachabteilungen angestrebt.

 

Der Elternrat unterstützt die Eltern in schulischen Fragen und im erzieherischen Bereich.

Durch die Veranstaltung verschiedener Aktivitäten hilft der Elternrat bei der Finanzierung von Klassenfahrten (Schneeklasse), beim Ankauf von didaktischem Material und bei der Planung und Durchführung infrastruktureller Maßnahmen (Gestaltung des Schulhofes, Sicherheitsprojekte, ...).

 

3) EINE STARKE GEMEINSCHAFT

 

Kinder, Eltern, KindergärtnerInnen, LehrerInnen und die Direktion gehören zu unserer Schulgemeinschaft. Damit die Kinder sich optimal entwickeln können, ist unser Handeln professionell ausgerichtet.

Auch das nichtunterrichtende Personal der Schule sowie der Schulträger sorgen dafür, dass die Institution Schule und deren Mitglieder optimal funktionieren können.

Alle Schulakteure bemühen sich, den verschiedenen Interessen und Erwartungen gerecht zu werden. Dabei spielt der verständnisvolle Umgang miteinander eine wesentliche Grundlage für eine positive Zusammenarbeit.

 schulprojekt

4) DAS PÄDAGOGISCHE LEITBILD

 

  1. Wir betrachten das einzelne Kind ganzheitlich und gewähren ihm eine seinen und unseren Möglichkeiten entsprechende angepasste individuelle Förderung.

          Wir fördern die Kinder individuell, indem wir ...

  • das Unterrichts- und Lernangebot differenzieren und variieren.
  • Bedürfnis- bzw. Niveaugruppen schaffen, damit die Kinder ihren Möglichkeiten entsprechend arbeiten können.
  • Kinder mit erhöhtem Förderbedarf bzw. mit Beeinträchtigungen integrieren.
  • den Lernrhythmus der Kinder respektieren und ihnen Zeit lassen, Dinge zu lernen.
  • Aktivitäten anbieten, die die Kinder ganzheitlich fördern.

 

  1. Festgelegte Ziele und Werte regeln unseren Schulalltag und schaffen eine konstruktive Atmosphäre, die zum Lehren und Lernen anregt.

          Wir fördern den respektvollen Umgang miteinander, indem wir ...

  • gemeinsam erstellte Regeln, die die Schulordnung beinhaltet, befolgen.
  • die Kinder anleiten, die Mitmenschen zu respektieren, ihnen zuzuhören, die Meinungen anderer zu akzeptieren, Geduld für sich und andere aufzubringen.
  • die Kinder mit Lob und Anerkennung in ihren Fortschritten bestärken.
  • den Tagesablauf zeitlich und räumlich so strukturieren, dass er den Kindern Sicherheit gibt.

 

  1. Das Klima unserer Schule ist geprägt von Respekt, Vertrauen und Toleranz. Jeder soll sich akzeptiert und angenommen fühlen und die Schule als einen Lebensraum erfahren, in dem man sich wohl fühlt.

          Wir fördern das soziale Miteinander, indem wir ...

  • Aktivitäten durchführen, die das positive Miteinander fördern (Projekt Höflichkeit, Gewaltprävention, Faustlos, MEGA-Projekt, Kooperationsrat, Gespräche im Morgenkreis).
  • eine positive Gesprächshaltung pflegen (anderen zuhören, die eigene Meinung vertreten, in allen Situationen versuchen, eine für alle Beteiligten annehmbare Lösung zu finden).
  • die Eltern in inner- und außerschulische Aktivitäten einbeziehen.

 

  1. Wir vermitteln nicht nur Wissen, sondern leiten die Kinder durch vielfältige Arbeitsformen zu selbstständigem Lernen und verantwortungsbewusstem Handeln an.

          Wir fördern die Autonomie der Kinder, indem wir ...

  • ihnen ermöglichen, Lerninhalte und Kompetenzen eigenständig zu erarbeiten bzw. zu erlangen (Wochenplan, Arbeit mit Karteikarten, Freiarbeit, ...)
  • konkrete Lernsituationen anbieten, die das autonome Lernen begünstigen.
  • die Experimentierfreudigkeit und Entdeckungslust der Kinder nutzen.

 

  1. Durch abwechslungsreichen, handlungsorientierten Unterricht und ansprechendes Schulmaterial fördern wir die Freude am Lehren und Lernen.

          Wir fördern die Freude am Lehren und Lernen, indem wir ...

  • vielfältige Unterrichtsformen anbieten (Wochenplan, Freiarbeit, Vorträge, computerunterstützter Unterricht, Schülerbibliothek, Lernspiele, Gruppenarbeit)
  • vielfältige Unterrichtsmaterialien einsetzen (Entenland, Zahlenland, Musikinstrumente, ...).
  • von alltäglichen Lebenssituationen ausgehen, die in den Lernprozess integriert werden.
  • im Kindergarten manuelle Aktivitäten in den Vordergrund stellen.

 

  1. Unser Unterricht folgt vom Kindergarten bis zur Oberstufe verschiedenen gemeinsam erarbeiteten Unterrichtskonzepten, die Kontinuität und ein effektives und systematisches Lernen ermöglichen.

          Wir fördern die Kooperation in unserem Team, indem wir ...

  • mit den Kollegen und Kolleginnen offen und freundlich umgehen.
  • unsere Arbeit im Team bzw. in der Stufe reflektieren und planen (Austausch zwischen den Lehrern einer Stufe, Austausch 3. Kg. - 1. Schuljahr, Sprachenaustausch im Kindergarten, ...).
  • regelmäßig interne Evaluationen durchführen, um die Resultate unserer Arbeit zu überprüfen und unsere Arbeitsweisen anzupassen.
  • dem Erlernen der Zweitsprache einen äußerst wichtigen Platz einräumen.
  • regelmäßig an Weiterbildungen teilnehmen und darüber gegenseitig austauschen.

 

  1. Unser begleitendes Bewertungssystem entspricht den zu erreichenden Bezügen zu den Kompetenzen.

          Wir bemühen uns um eine gerechte Bewertung der Schülerleistungen, indem wir ...

  • in unseren Zeugnissen eine kompetenzorientierte Leistungsbewertung praktizieren, die es ermöglicht, die Stärken und Schwächen der Kinder aufzuzeigen.
  • die Schülerarbeiten differenziert bewerten.
  • vermeiden, die Schüler miteinander zu vergleichen.
  • Fehler im Lernprozess als etwas Selbstverständliches betrachten.
  • im Kindergarten Entwicklungsbögen erarbeiten, die es ermöglichen, die Fortschritte der Kinder zu beschreiben.

 

  1. Die Lehrkraft wird in ihrer Rolle als zentraler Organisator des Schulalltags von allen Schulakteuren respektiert und unterstützt und kann somit bestmöglich ihrem Erziehungs- und Lehrauftrag nachkommen.

          Wir unterstützen die Lehrkräfte, indem die Schulakteure ...

  • die Anweisungen der Lehrkräfte verbindlich anwenden.
  • den Lehrern vertrauen und ihre Ratschläge in Zusammenarbeit mit inner- oder außerschulischen Partnern (PMS-Zentrum, Integrationshilfen, Therapeuten, ...) befolgen.
  • einen regelmäßigen Kontakt pflegen (Infoabende, Eltern-Lehrergespräche, Elternrat, täglicher Kontakt mit den Eltern im Kindergarten).

 

 

5) DIE EVALUATION UND BEGLEITUNG DER SCHULE

  

Bei unserer Aufgabe,  Schule und Unterricht zu entwickeln und qualitativ zu stärken, greifen wir auf die Unterstützung von verschiedenen Instanzen zurück.

Einerseits organisieren wir in unserer Schule in regelmäßigen Abständen eine interne Evaluation zu einem oder mehreren Themengebieten, die wir in unserer Arbeit als Entwicklungsschwerpunkt gesetzt haben.

Im 5-Jahres-Rhythmus gibt die Abteilung für externe Evaluation unserer Schule eine Rückmeldung zu ihren Stärken und zu möglichen Handlungsfeldern.

Bei unseren Bemühungen zu einer stetigen Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität haben wir die Möglichkeit auf die Unterstützung der Fachberatungsgruppen an der A.H.S. (Autonome Hochschule in der D.G.), sowie der Schulentwicklungsberatung des Fachbereichs Pädagogik des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft zurückgreifen. Sie stehen uns zur Seite bei der Beantwortung konkreter Fragen zu einem Unterrichtsfach oder bei der globalen Organisation und Planung der Schulentwicklung.

Gemeinsam mit der Schulinspektion überprüfen wir mindestens alle zwei Jahre, inwieweit die schulintern festgelegten Ziele erreicht werden konnten.

 

 

6) SCHULENTWICKLUNG

Bis zum Ende des Schuljahres 2016-2017 hat die Schulgemeinschaft ein Weiterbildungskonzept für unsere Schule erarbeitet.

Neue Entwicklungsziele für die kommenden Schuljahre sind:

  • die Einführung des Stufenunterrichtes in der Unterstufe
  • die Implementierung der Arbeit mit dem Förderteam

 

  • die Teilnahme des Kindergartenteams an „Papilio“ und dessen Umsetzung im KG
  • der Einsatz neuer Medien (Computer, Internet, interaktive Tafel, Tablets,…) im Rahmen eines pädagogischen Projektes
  • der Einsatz von Muttersprachlern (Native Speaker) für den Zweitsprachenunterricht

 

 

 

 

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