Eine kurze geschichtliche Zusammenfassung:
Im 19. Jahrhundert gab es in Belgien nur wenige Gemeinden, die über eine Schule verfügten. In Neutral- Moresnet gründete die Gesellschaft „Vieille Montagne“ bereits 1845 eine Schule.
Bemerkenswert ist, dass die S.A. Vieille Montagne sich immer für die Erziehung ihrer Mitarbeiter verantwortlich fühlte. Der Erflog blieb nicht aus, denn 1853 beherrschten 42% der Arbeiter der S.A. Vieille Montagne das Lesen und Schreiben.
1845 wurde eine Kapelle gebaut, die seit dem 10.Oktober 1845 auch als Schulraum diente. Eine Doppeltüre wurde vor dem Altar abgeschlossen, der so vom Schulraum getrennt war. Die Kniebänke dienten dann als Sitzbänke; das vorhandene Lehrerpult, die Tafel und das Rechenbrett waren vor jeden Kirchendienst zu entfernen.
Da die Bevölkerung ständig anstieg, musste die Schule 1849 verlegt werden. Die Schule zählte 156 Schulkinder.
1857 wird eine neue Schule eingeweiht- „Ecole Saint Louis“ – unser heutiges Gemeindehaus (seit 1950). Die Schule war sowohl den Mädchen, wie auch den Knaben zugänglich. Es wurde Deutsch, Französisch, Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet, ebenso gehörten Religion, Geschichte, Geografie, Singen und Handarbeit dazu. Das Unterrichtspersonal bestand aus zwei Lehrern und 4 Nonnen. Sie unterrichteten gemeinsam 5 Klassen mit bis zu 100 Schülern pro Klasse und einen Kindergarten mit ca. 150 Kindern.
1895 waren 452 und 1908 sogar 607 Schüler eingetragen.
Der Unterricht war für die Kinder der Beschäftigten der Gesellschaft frei; waren die Eltern anderweitig beschäftigt, mussten sie die Schule mitfinanzieren.
Im Juli 1909 eröffneten die weißen Schwestern (deutsche Dominikanerinnen) in ihrem Neubau – dem Kloster hinter der Kirche- eine Privatschule für Knaben. Als Schulgeld verlangten sie monatlich 2 Mark oder 2, 5 Franken. Schnell wurden die Räumlichkeiten zu eng und die Gemeinde mietete 3 Räume in der 1911 neugebauten Patronage an.
1921 wurden die Schwestern durch Lehrpersonen ersetzt und der Unterricht in den verschiedenen Räumlichkeiten der Gemeinde abgehalten.
1922 weihte die Gemeinde die Pavillons in der Parkstraße ein – drei lange Eternithallen: 4 Mädchenklassen und 8 Knabenklassen.
1954 verkaufte die Gemeinde das Gebäude in der Parkstraße an den Staat. Das neue Schulgebäude am Kirchplatz wurde damals für 2 getrennte Schulen gebaut. Dadurch konnte der Bau auch leicht dem ansteigenden Gelände angepasst werden. Die Mädchenschule und der Kindergarten befanden sich im unteren Teil, die Knabenschule war im oberen Teil mit einer dazwischen liegenden Turnhalle.
Erst am 1. September 1959 wurde die Gemeindeschule - so wie heute besteht - für Jungen und Mädchen unter einer Leitung eröffnet.
Schulleiter- Schulleiterinnen der Gemeindeschule Kelmis:
An der Parkstraße
Mädchenschule
1945- 1950 Frau Pesché- Mertens Maria
1950- 1953 Frau Cormann-Kessels Maria
Knabenschule
1920- 1947 Herr Deckers Nicolas
1947 – 1953 Herr Cravatte Charles
Am Kirchplatz
Mädchenschule
1954- 1959 Frau Cormann- Kessels Maria
Knabenschule
1954 – 1959 Herr Cravatte Charles
Eine Leitung
1959 – 1966 Herr Cravatte Charles
1966 – 1972 Herr Laschet Joseph
1972 – 1985 Frau Jeurissen Maria
1985 – 2016 Herr Henn Marcel
2016 - 2021 Frau Maats Patricia
2021 - 2022 Herr Bulkaert André
2022 - Frau Kimmel Anne-Catherine
Text- und Bildnachweis: Festschrift „50 Jahre- die Gemeindeschule Kelmis im Wandel der Zeit“
Erschienen im Jahre 2004; gesammelt, zusammengesetzt und grafisch aufgebaut durch den Elternrat (Carmen Rosskamp) der GSK.